Geschichte der Baugenossenschaft
Mitte der Achtzigerjahre hatte Ursa Paul die Vision von einem Ort, an dem eine Gemeinschaft den Kreislauf von Geburt, Leben und Sterben im Alltag lebt. Um ihre Vision eines 'heilenden Hauses’ zu realisieren, rief sie 1989 den Verein Freundeskreis für Lebensenergie e.V. ins Leben. Damit initiierte sie die Bildung einer Gemeinschaft von Menschen, die die Arbeit des Heilhauses trägt. Um Wohnen, Arbeiten und Leben in Gemeinschaft mit dem Bau einer Siedlung möglich zu machen, gründeten 62 Mitglieder des Freundeskreises für Lebensenergie e.V. am 21. Dezember 1997 die Baugenossenschaft Gemeinschaftliches Leben eG. Die HEILHAUS–STIFTUNG URSA PAUL kaufte 2005 in unmittelbarer Nähe zum Heilhaus in Kassel-Rothenditmold eine Industriebrache, ein Grundstück mit rund 11.500 qm Fläche. Die Stiftung stellte der Baugenossenschaft Gemeinschaftliches Leben eG den erforderlichen Teil zum Bau der Siedlung in Erbpacht zur Verfügung. Am 18. März 2006 setzte Oberbürgermeister Bertram Hilgen den ersten Spatenstich zum Bau der Siedlung. Die ersten Bewohner*innen zogen im November 2006 ein. Heute leben 130 Menschen in der Siedlung. Für die Eigentümerin des Gewerbeparks Clasen in Rothenditmold errichtete die Genossenschaft auf dem Gelände der Siedlung als Generalübernehmer das ‚Haus unter der Kastanie’, in dem sich Wohnungen für Betreutes Wohnen sowie Büroräume befinden. Nach Abschluss der Siedlung am Heilhaus hat die Baugenossenschaft ihren Aufgabenbereich erweitert. Sie ist Betreiberin eines Wärmenetzes und eines Telekommunikationsnetzes. Sie bietet Dienstleistungen in der Immobilien- und Hausverwaltung sowie ihr Know-how bei der Realisierung von gemeinschaftlichen Wohnformen an. 2012 hat die Stiftung ein ehemaliges Friedhofsgrundstück in Berlin-Britz erworben, das 2015 mit einem Mehrfamilienhaus – ähnlich dem Haus 1 in der Kasseler Siedlung – bebaut wurde und in dem seit 2017 20 Menschen wohnen und zum Teil auch arbeiten. Weitere Häuser sind geplant. |