Werkschule Löwenherz

Die „Werkschule Löwenherz“ besteht seit 2012 und dient der beruflichen Orientierung von Jugendlichen mit erhöhtem sozialpädagogischen und schulischen Förder- und Entwicklungsbedarf. Entwickelt wurde die Werkschule Löwenherz im Rahmen einer ESF-Förderung im Bundesprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ)“. Im Anschluss konnte die Stiftung die Schule als dauerhaftes Bildungsangebot in Berlin-Neukölln weiterführen.

Das Team der Werkschule Löwenherz – Werkpädagog*innen, Lehrer*innen und Sozialpädagog*innen – unterrichtet regelmäßig 60 Schüler*innen von Neuköllner Sekundarschulen. Ziel ist es, ihre beruflichen Perspektiven zu verbessern und sie zu unterstützen, ihren Platz im Berufs- und Erwachsenenleben zu finden. Wir beglei­ten Jugendliche, die aufgrund herausfordernder Lebensumstände und schulischer Schwierigkeiten eine besonders förderliche Lernumgebung brauchen. Orientiert am Bedarf der Jugendlichen unterstützen wir sie in ihrer Entwicklung.

Annahme, Wertschätzung und Sicherheit
Das Arbeiten in kleinen Gruppen sowie die enge Verbindung von Theorie und Praxis ermöglichen Lernfortschritte und Erfolgserlebnisse. Vertrauen in ihre Stärken und Fähigkeiten, feste Bezugspersonen, Zugehörigkeit und gemeinschaftliche Erfahrungen geben den Jugendlichen Sicherheit und stärken sie für einen erfolgreichen Übergang in die Berufs- und Arbeitswelt. Werte wie Annahme, Wertschätzung und Sicherheit prägen unsere Haltung im Begleiten der Jugendlichen und ihrer Eltern.

Die Werkschule bietet Schüler*innen der 8. bis 10. Klasse an fünf Tagen pro Woche praxisorientierte Einblicke in das Berufsleben. In einem ganzheitlichen Lernkonzept werden sie angeleitet, berufspraktische Erfahrungen zu sammeln, Produkte herzustellen und Dienstleistungen anzubieten. Ergänzend gibt es Angebote zur frühen Berufsorientierung. Dabei wird die Arbeit in handwerklichen Werkstätten eng verzahnt mit dem Regelunterricht. Schüler*innen mit sozialpädagogischem Unterstützungsbedarf werden im Auftrag des Jugendamts Neukölln durch Sozialpädagog*innen begleitet. Die Finanzierung der pädagogischen Arbeit erfolgt über das Regelangebot von Praxislerngruppen des Berliner Senats sowie über ambulante und teilstationäre Hilfen zur Erziehung des Jugendamts Neukölln.

Seit 2017 ist die Werkschule in einem bezirkseigenen Schulgebäude in Berlin-Britz beheimatet. Großzügige Räumlichkeiten, Werkstätten und ein schönes Außengelände bieten den Jugendlichen einen inspirierenden Lebens- und Lernort.

Träger der Schule ist die Heilhaus Berlin gGmbH, eine Tochtergesellschaft der HEILHAUS-STIFTUNG URSA PAUL.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Werkschule als schulische Bildungseinrichtung bie­tet mit dem Praxislernen eine besondere Form des dua­len Lernens im Land Berlin. Der Stundenplan ist rhythmisiert, d. h. die Arbeit in Werkstätten und klassisches schulisches Lernen wech­seln an jedem Schultag ab.

Alle Fächer werden unterrichtet: Deutsch, Mathematik, Englisch, Natur- und Gesellschaftswissenschaften, Wirtschaft-Arbeit-Technik, Ethik, Sport und Kunst. Die schulischen Themen werden in den Werkstätten anhand praktischer Aufgaben aufbereitet und geübt.

Die Werkschule unterstützt jede*n Schüler*in darin, den bestmöglichen Schulabschluss – BOA, BBR, eBBR – zu erreichen.

Die Schüler*innen sind regulär für zwei Jahre in ihrem Berufsfeld und erwerben dort fachliche Qualifikationen (Zertifikat) in den Bereichen:
  • Gastronomie/ Hauswirtschaft
  • Holz- und Fahrradtechnik
  • Kreativwerkstatt / Farbgestaltung
  • Textiltechnik
  • Garten- und Landschaftsbau

Ein Team von zwei Lehrkräften, einer werkpädagogischen und einer sozialpädagogischen Fachkraft, begleitet eine jahrgangsübergreifende Gruppe für zwei Schuljahre in den zentralen Lernbereichen. Durch Gruppen mit maximal 8 bis 11 Schüler*innen ist es möglich, an den persönlichen Lernvoraussetzungen und Fähigkeiten anzuknüpfen.

Eine ergänzende Hilfe (sog. Hilfe zur Erziehung) können Schüler*innen und ihre Eltern über das Jugendamt Neukölln beantragen und Unterstützung erhalten:
  • bei schulischen Schwierigkeiten,
  • in Konflikten und Krisen,
  • für das Erreichen eines Schulabschlusses und von Ausbildungsreife.

Die Sonderpädagogische Kleinklasse (SKK) in der Werkschule Löwenherz ist ein Angebot für bis zu 6 Schüler*innen aus den Klassenstufen 8/9 mit umfassenden schulischen und sozialpädagogischen Entwicklungsbedarfen. Die persönliche und familiäre Situation der Jugendlichen ist oftmals durch eine besondere Problemdichte (komplexer Hilfebedarf) geprägt. Durch die regulären schulischen Förder- und Unterstützungsangebote kann dieser Bedarf nachweislich nicht ausreichend gedeckt werden.

Für eine Aufnahme in die SKK ist die Beantragung einer teilstationären Hilfe zur Erziehung gemäß § 27 Abs. 2 i. V. m. §32 oder § 35a SGB nötig. Diese beinhaltet die Zustimmung der Schüler*innen sowie ihrer Personensorge-/Erziehungsberechtigten sowie eine Bereitschaft für regelmäßige Gespräche, zur Kooperation und Mitwirkung sowie zur Annahme insbesonder auch therapeutischer Hilfsangebote.

Anschlussmöglichkeiten nach einem Jahr Beschulung und Unterstützung in der Sonderpädagogischen Kleinklasse sind
  • die (Re-)Integration des*der Schüler*in in die Stammschule oder eine andere weiterführende Regelschule,
  • die Aufnahme des*der Schüler*in in eine Praxislerngruppe der Werkschule Löwenherz oder
  • die Überleitung des*der Schüler*in in alternative Unterstützungsmaßnahmen oder Schulersatzprojekte.
Unser Konzept der Sonderpädagogischen Kleinklasse können Sie hier runterladen.

Die Schüler*innen, die im Rahmen des Praxislernens bzw. der Sonderpädagogischen Kleinklasse die Werkschule Löwenherz besuchen, sind Schüler*innen aus 5 kooperierenden Neuköllner Schulen.  Dies sind die
  • Clay-Schule
  • Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli
  • Heinrich-Mann-Schule
  • Kepler-Schule
  • Otto-Hahn-Schule
Eine enge Zusammenarbeit findet darüber hinaus mit der Neuköllner Schulaufsicht sowie dem Jugendamt Neukölln, insb. der Fachsteuerung Schule – Jugendhilfe statt.
 
Weitere langjährige Kooperationspartner der Werkschule Löwenherz sind
  • August-Heyn-Gartenarbeitsschule
  • Jugendberatungshaus/Neuköllner Netzwerk für Berufe
  • Jugendberufsagentur/Jugendberufshilfe
  • Präventionsbeauftragte der Polizei Berlin
  • SIBUZ-Neukölln

Pablo Ruiz Holtgrefe
Schulleitung
Fritz-Reuter-Allee 138
12359 Berlin

Tel.: 030 / 81 493 526
E-Mail: p.ruiz@heilhaus.org